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Leh
Leh ist die Hauptstadt Ladakhs (Land der hohen Bergpaesse). Ladakh ist der weitlaufige Ostteil des unruhigen Staates Jammu & Kashmir, die abgelegenste und am duennsten besiedelte Region Indiens. Oft als "klein Tibet" beschrieben, ist Ladakh die letzte Enklave des Mahaya-Buddhismus. Die aeusserlichen Symbole des Buddhismus sind ueberall zu sehen: Reihen von bunten Gebetsfahnen flattern auf den Hausdaechern, sowie unzaehlige Stupas und Kloester findet man im gruenen Industal nahe bei Leh. Mitte August 2005 wird der Dalai Lama den zehn Kilometer entfernten Ort Choglamsar besuchen, wo sein Bruder lebt.
Leh ist eine stimmungvolle Kleinstadt, die einst Zwischenstation an der alten Seidenstrasse war. Ladakh ist erst seit 1974 fuer auslaendische Touristen zugaenglich. Die Auswirkung ist heute in Leh deutlich sichtbar. Nur circa vier Monate im Jahr ist Leh auf dem Landweg zu erreichen. In dieser Zeit ist der Ort von Touristen ueberschwemmt. Es gibt unzaehlige Guesthouses, die Menschen kommen aus ganz Indien um ihre Geschaefte zu machen: Masseure aus Kerla, Paschmina-Haendler aus Kashmir, Schuhputzer aus dem Punjab und Bettelkinder wer weiss wo her.
Das Ortsbild ist gepraegt von der hohen Militaerpresenz (nahe Waffenstillstandsgrenze zu China), traditionelle Ladakhis, westliche junge Ladakhis, Tibeter, Gesichter aus ganz Indien und unzaehligen bunten Touristen. Dazwischen immer wieder die rot gekleideten Moenche, haeufig mit Marken-T-Shirt, Turnschuhen, Sonnenbrille und Baseballkappe bekleidet. Eine Welt der Kontraste.
Unter den Touristen ist eine ganz besondere Dynamik zu erleben. Im Gespraech entsteht ein regelrechter Wettkampf, wer mehr Abenteuer erlebt hat, mehr geshen hat und schon am laengsten unterwegs ist. Viele sind drei Wochen in Leh und stressen von einem Trek zur naechsten Jeeptour. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen mich relativ sesshaft hauptsaechlich in Leh und der naeheren Umgebung aufzuhalten. Die Turisten sind eine Mischung aus Freaks und Hippies, die in Leh von einer Kneipe in die naechste ziehen, Normalos, Rentnern und Extremsportlern, die z.B. mit dem Fahrrad die 500km von Manali nach Leh ueber vier Paesse (der hoechste 5328m) zuruecklegen. Nicht selten landet der eine oder andere Tourist mit akuter Hoehenkrankhheit oder mit Baenderriss bei Elias im Krankenhaus.
Ein weiteres Symptom der Touristen hier ist ein ausgepraegtes Helfersyndrom. So wird hier fleissig Entwicklungshilfe betrieben: Lehrer lehren, Ingenieure entwickeln, Oekologen und Sozialwissenschaftler reformieren. Es gibt Solarzellen, die nicht benuetzt werden. Die Kinder, die die Schule besuchen fehlen den Eltern bei der Feldarbeit zu Hause und sind nach Abschluss der Schule nicht in der Lage das Feld zu bestellen oder ein Haus zu bauen. Dinge, die frueher jeder Ladakhi konnte. Es gibt viele weitere Beispiele, die zeigen, was fuer Probleme durch die Entwicklung entstehen.
Positiv ist das Bewustsein fuer die Umwelt. So sind Plastiktueten verboten, es gibt die Moeglichkeit Trinkwasserflaschen aufzufuellen. In speziellen Laeden werden regionale Produkte zu fairen Preisen verkauft.

Susanne, August 2005

Weitere Kapitel:
Delhi nach Leh
Kafkaeske Buerokratie
Arbeit am SNM Hospital
Ausfluege in die Umgebung von Leh
Wikipedia - Die freie Enzyklopaedie
Leh
Ladakh
Dalai Lama


Leh Moschee links und Palast im Hintergrund


Blick aus unserem Hotelfenster ueber das Industal mit den Gruenen Oasen im Vordergund und den kargen, schroffen Bergen.


Likir Monastry

Statue des zukuenftigen
Buddha

Thikse Monastry

Stadtteilfest von Leh

Traditioneller Tanz

Haupteingang von Hemis Monastry