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Tripp an den Tso Moriri See
Gemeinsam mit Patrick, Bettina und Anneliese buchten wir eine Tour an den 210 km entfernten Tso Moriri. Der See ist erst seit mitte der 90er Jahre fuer Touristen zugaenglich. Noch heute braucht man eine Genehmigung, da er im Sperrgebiet liegt. Mit oeffentlichen Verkehrsmitteln ist er nicht zu erreichen.
Die Fahrt ging lange entlang des Industales auf einer geteerten guten Strasse. Jedoch mussten wir diese Strasse verlassen und fuhren Stunden ueber Schotterpisten, durch karge Mondlanmdschaften, ueber Paesse bis wir nach sechs Stunden endlich am Tso Moriri auf 4500m ueber dem Meer ankamen. An dem dem 27km langem See, der zu Fuessen des hoechsten Berges Ladakhs (Lungser Kangri 6666m) liegt, gibt es nur ein einziges kleines Dorf. Fuer Touristen stehen Zelte zur Uebernachtung zur Verfuegung.
Die Aussicht auf den See, mit den Bergen, die ihn umgeben, sowie das Licht der Sonne, das fuer faszinierende Spiegelungeungen sorgt, war ein wunderbares Erlebnis.
Weniger schoen war fuer mich die Hoehenkrankheit, die sich in Schlaflosigkeit aeusserte. So kam ich aber in den Genuss eines bezaubernden Sternenhimmels, der durch kein kuenstliches Licht gestoert wurde. Auch eine solche Stille wird man nicht haeufig finden.
Am naechsten Morgen standen wir sehr zeitig auf, um eine Stunde in ein Tal hinein zu wandern, dort wurde uns gesagt wuerden Nomaden mit ihren Yaks leben und am Vormittag weiterziehen.
Was uns dort erwartete war eine andere Welt. Aud einer grossenen gruenen Flaeche, die von von Baechen durchzogen war, waren unzaehlige schwarze und weisse Nomadenzelte verteilt. Esel, Pashmina-Ziegen, Hunde, Kuehe und Yaks grassten dazwischen. Wir wanderten durch das Gelaende und konnten das geschaeftige Treiben der Nomaden beobachten. Die Frauen hatten die Ziegen zum Melken zusammen getrieben, Maenner spannen mit Handspindeln die Paschminawolle und Kinder spangen neugierig herum.
Am einem etwas breiteren Bach hat mich mal wieder der Mut verlassen, ich sah keine Moeglichkeit ihn zu ueberspringen bzw. Zu durchwaten. Elias stand schon am anderen Ufer und ein heftiges Wortgefecht entwickelte sich zwischen uns. Unsere Streitszene wurde von einem Nomadenmaedchen interresiert beobachtet. Nach einer Weile sprang sie ueber das Wasser und kam zu mir. Sie sprach kein Wort, schaute mich nur an, sprang jedoch an einer anderen Stelle an das andere Ufer. Letztlich hat sie mir die Stelle gezeigt, an der ich ueber den Bach springen konnte.
Wir machten Picknick inmitten der weidenden Yaks und kehrten spaeter zurueck zu unseren Zelten. Die Zeit verging recht schnell und da es Abends recht kuehl wurde gingen wir zeitig ins Bett.
Am nachsten Morgen packten wir frueh zusammen und fuhren wieder ueber Schotterpisten zu dem fuenf Stunden entferneten Tso-Kar See. Dieser See ist ein Salzsee, beeindruckte durch das wie Eisschollen wirkende Salz. Unterwegs sahen wir unzaehlige Murmeltiere, einen Kiang (wilder Esel), bizarre Landschaften, Steinwuesten und gruene Taeler. Voellig abgelegen, in einer kargen Landschaft stand ploetzlich ein grosses eingemauertes Gebaeude. Eine Nomadenschule erklaerte der Fahrer. Die Vorstellung hier leben und lernen zu muessen erschreckte mich sehr.
Nach dem Tso-Kar gelagten wir bald auf die bekannte Manali-Leh Road. Es lagen 140 km (4 Stunden) Jeepfahrt vor uns. Wir ueberquerten den Tanglangla Pass (5328 m), angeblich der zweithochste befahrbare Pass der Welt und erreichten Leh am Abend voellig stinkend, erschoepft und mit Muskelkater im Po. Trotz der Strapatzen ein wunderschoenes Erlebnis!

Susanne, August 2005

Tso Moriri, ein 25km langer See auf 4500m Hoehe


Auf einer Hochebene zwischen Yaks


Gebetssteine


Tso Kar Salzsee


Taglangla Pass, angeblich der zweithochtse Pass der Welt