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Aufbau eines caritativen Krankenhauses in Derah Dun

Bei der Suche nach Santhals Geburtshaus in Mussoori stiessen wir auf Bali Deol, der von einem, Freund, Suhurdrapo in Derah Dun berichtete, der ein Krankenhaus dort aufbauen will. Ein Stueck Land habe er bereits gekauft und ausreichend Finanzen habe er auch.
Susanne und mir war klar, dass wir diese Spur verfolgen mussten. So fuhren wir nach Derah Dun und verabredEten uns mit Suhurdrapo zum Abendessen. Er wohne beim S.P. Singh Institute, Balawala, Derah Dun.
Wir hatten keine Ahnung mit wem wir uns treffen wuerden, einem Studenten oder einem aelteren Herren. Suhurdrapo rief uns etwas spaeter an, sein Fahrer sei gerade in der Stadt, ob dieser uns nicht abhohlen solle. Also einen Fahrer hat er, scheint nicht von schlechten Eltern zu sein. So beeilten wir uns aus den Traveller-Klamotten heraus zu kommen, uns frisch zu machen und was anstaendiges an zu ziehen.
Der Fahrer holte uns in einem grossen neuen Honda ab, fuhr aus Derah Dun hinaus, entlang kleinerer Strassen um nach einer viertel Stunde vor einem schmiedeeisernem Tor zu hupen, bis dass der Wachmann oeffnete. Es war schon Dunkel und wir konnten nur grosse Gebaude in der ferne sehen, gepflegte Gruenanlagen und viele, viele junge Frauen, die in Gruppen herum standen oder von hier nach da gingen.
Wir stiegen aus und folgtem dem Fahrer, der eilig zu einem Gebaude schritt und fanden uns bald in einem Buero wieder. Eine aeltere Frau und zwei Studentinnen hiessen uns wilkommen. Wir wussten nicht so recht, was wir hier sollten.
Wir wurden in einen grossen Innenhof begleitet, wo sehr viele Studentinnen waren. Wir fragten uns erneut, was wir hier sollten und unsere Begleiter wussten es auch nicht. Sie meinten, dass wir das Institut sehen wollten. Nur die aeltere Frau kannte einen Suhurdrapo, dass sei Mr. S.P. Singh, und die Studentin ergaenzte gleich, dass wir lieber Mr. Singh sagen sollten. Er sei der Manager dieses Colleges, das ?Sandar Bhagwan Singh Post Graduate Institute of Biomedical Sciences and Research?, eine Universitaet, die die paramedizinisches Personal, wie Physiotherapeuten, Pharmazeuten, Pathologen, Radiologen, Mikrobiologen, usw. ausbilden. Das College war vor zehn Jahren von Mr. S.G. Singh, dem Vater von Mr. S.P. Singh gegruendet worden. Er war vor zwei Monaten verstorben. Die Univeritaet habe inzwischen 1200 Studenten und wir standen gerade auf dem Campus und den Wohnbocks der weiblichen Studenten.
So langsam gingen bei uns ein paar Lichter auf. Jetzt wurde es Zeit, Suhurdrapo, ich meine Mr. S.P. Singh kennen zu lernen. Sein Fahrer brachte uns zu seiner Residenz, ein grosses zweistoeckiges Gebaude mit Auffahrt, dass mich an eine Villa in den Suedstaaten erinnerte.
Zuerst unterhielten wir uns ein bischen mit Suhudrpao's Mutter, die erzaehlte, dass ihr Enkel gerade mit Bauchschmerzen zum Arzt musste. Kuz darauf kam Suhudrpao mit seinem Sohn dazu. Suhudrpao geht auf die 40 zu und war sportlich gekleidet, sein Sohn hatte sehr langes lockiges Haar, wie es sich fuer einen Sikh gehoehrt, der sich nie die Haare schneidet.
Ich erzehlte wie wir auf der Suche nach Santhals Geburtshaus waren und Bali, einem Freund von Suhudrpao, trafen, wie auch von unserer Reise und meinem Wunsch ein Krankenhaus in Indien aufzubauen. Suhudrpao erzaehlte von seinem kuerzlich verstorbenen Vater, wie dieser als Bauer aus Pakistan weg ging, als Indien nach der Unabhaengigkeit geteilt wurde. Er wurde Rechtsanwalt fuer Bauern- und Arbeiter-Gewerkschaften  und hatte einen Traum, etwas fuer die Bildung der Jugend zu unternehmen.
Vor zehn Jahren gruendete er das College, das nach seinem Grossvater S.B. Singh benannt ist, fuer die Ausbildung von "paramedizinischen" Fachkraefte und das ohne Kapital! Durch konsequente Reinvestition der Studiengebuehren ist dieses College nun auf 1200 Studenten angewachsen. Das caritative Prinzip besteht darin, dass die Haelfte der Studienplaetze an wohlhabende Studenten vergeben werden, die die andere Haelfte, die nicht privilligierten, aber begabten Studenten, finanzieren.
Mich beeindruckt sehr, das schnelle Wachstum des Colleges in nur zehn Jahren zu dem angeblich angesehensten in Nordindien. Wahrend unseres Gespraeches wurden uns von den Hausangestellten regelmaessig leckere Haeppchen serviert. Und Suhudrpao sorgte dafuer, dass mein Whisky-Glass nie leer wurde. Susanne war mit der kleinen Tochter nach Oben gegangen und hat sich mit den Frauen ueber Frauenthemen unterhalten.
Suhudrpao fuhr fort zu erzaehlen, dass er ein caritatives Krankenhaus mit 250 Betten im Zentrum von Derah Dun plant. Er hat hierfuer bereits ein Stueck Land erworben. Momentan werden Bauplaene von dem gleichen Architekten entworfen, der die Apollo-Hospitas (groesste private Krankenhauskette in Asien) entworfen hat.
Initial ist erst der Bau einer Ambulanz mit 30 Betten geplant. Das Gebaeude soll 2006/2007 fertig gestellt sein. Suhudrpao stellt sich vor, das Aerzte aus Derah Dun ohne Bezahlung fuer Wochen bis Jahre bereit sind hier zu arbeiten, weil sie sich der Gemeinschaft verpflichtet fuehlen. Er will hierfuer Unterkuenfte bereit stellen. Auch stellt er sich vor, dass auslaendische Aerzte hier arbeiten moechten.
Wir fuehrten unsere Unterhaltung waehrend des Abendessens fort. Mutton mughlai (wuerziges Lamm in duenner Sosse), Pepper chicken (pfeffrige Huehnerschenkel), Matar panir (Gruenes Gemuese mit Frischkaese) und als Beilagen Roti (Rundes, flaches Brot), Reis, Popadum ("Knaeckebrot" aus Kichererbesenmehl), Raita (Joghurt mit Gurke), Salat und als Nachtisch suesse Delikatessen.
Aus meiner bisherigen Arbeit in Indien gab ich ihm wichtige Punkte zu bedenken. So sollten die Aerzte gut ausgebildet sein, die Mentalitaet und Lebensbedingungen der Patienten verstehen. Bei auslaendischen Aerzten ist die Sprachbariere ein sehr wichtiger Punkt. Suhudrpao war hierfuer dankbar, denn er selber ist nicht medizinisch gebildet und hat sich noch nicht so viele Gedanken ueber den Betrieb gemacht. Seiner Meinung nach muss erst das Gebaeude stehen, damit sich das Weitere daraus entwickeln kann. Das scheint der Weg dieser Familie zu sein, denn sein Vatter hatte schon auf aehnlicher Weise das College ins Leben gerufen. Wir wollen in Kontakt bleiben und Suhudrpao wuerde sich ueber Aerzte und Pflegekrafte fuer sein Projekt freuen.
Nach einem aeusserst interresanten und erfuellten Abend liessen Susanne und ich uns von seinem Fahrer wieder zu unserem schaebigen Hotel bringen. Der Hotelmanager hatte ganz aufgeregt auf uns gewartet, weil wir bei dem stadtbekannten Mr. S.P. Singh zum Dinner waren und stammelte etwas, dass die Waesche morgen selbstverstaendlich puenktlich fertig sei.

Kontakt:
S.P. Singh
V.P.O. Balawala
Derah Dun
Uttranchal
PIN 248161
India

Telefon (Buero): 0091-135-2685753
Fax: 0091-135-2686231

Webseite des Sardar Bhagwan Singh Post Graduate Institute of Biomedical Sciences and Research
http://www.sbspgi.edu.in







Ein paar Fotos von der Seite http://www.sbspgi.com